Die Reise beginnt nicht erst auf griechischem Boden, sondern bereits in der Luft, die dicker wird, salziger schmeckt und mit dem Duft von Pinien und Wildkräutern gesättigt ist, sobald man die Fährrampe oder die mautpflichtigen Schnellstraßen hinter sich lässt. Ein Roadtrip mit dem Wohnmobil durch Griechenland ist eine bewusste Entscheidung für die Freiheit, eine Entschleunigung, die dem oft hektischen europäischen Alltag diametral entgegensteht. Das erste, was einen umfängt, ist dieses einzigartige, gleißende Licht, das die schroffen Felsformationen in Gold taucht und das Meer in allen erdenklichen Türkis- und Azurfarben schillern lässt. Man spürt sofort: Dies ist kein Urlaub, es ist eine tiefgreifende Begegnung mit der Wiege der Zivilisation und einer wilden, ungezähmten Natur.
Die Strecke, die man wählt, mag variieren, doch die emotionalen Ankerpunkte bleiben dieselben. Da ist zum Beispiel die Peloponnes, ein Paradies für Wohnmobilisten, wo sich die Geschichte an jeder Ecke in den Schatten der Olivenbäume versteckt. Die Fahrt entlang der Küste des Golfs von Messenien ist ein sinnlicher Genuss: Die Straßen schmiegen sich an die Hänge, bieten Ausblicke auf versteckte Buchten, deren Wasser so klar ist, dass man die Kiesel am Grund zählen könnte. Die Nächte, verbracht auf einem einfachen Stellplatz direkt am Strand, nur das Rauschen der Wellen als Begleitung, vermitteln ein Gefühl von Weite und Unabhängigkeit. Ein Gefühl, das man nur selten erlebt, wenn man sich von Hotelwänden begrenzen lässt.
Ein besonders tiefer Eindruck hinterlässt der Anblick der Meteora-Klöster, die wie steinerne Wächter zwischen Himmel und Erde thronen. Die schiere Unwahrscheinlichkeit dieser Bauwerke, die auf monolithischen Felsnadeln errichtet wurden, erfüllt das Herz mit Ehrfurcht und Staunen. Es ist ein Ort der spirituellen Einkehr, der einen daran erinnert, wie winzig der Mensch angesichts der Zeit und der Natur ist, und gleichzeitig, welch unglaubliche Leistungen er vollbringen kann. Der Kontrast zwischen der urbanen Betriebsamkeit Athens, wo die Akropolis stolz über dem modernen Chaos thront, und der zeitlosen Ruhe von Delphi oder Olympia, wo man auf den Spuren der ersten Athleten wandelt, ist faszinierend. Überall begegnet man der griechischen Gastfreundschaft, dem sogenannten Filoxenia. Die Einheimischen, die oft selbst ein einfaches Leben führen, teilen ihre Freude am Leben, ihren Ouzo und ihr Essen mit einer Selbstverständlichkeit, die tief berührt. Im Wohnmobil reist man nicht nur durch Griechenland, man lebt in Griechenland, taucht ein in den Alltag der kleinen Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Dieses Land ist eine Symphonie aus Licht, Stein, Meer und Geschichte, und das Wohnmobil ist das perfekte Instrument, um ihre Melodie in voller Freiheit zu erleben.
Hier finden Sie eine Auswahl der besten und bei Campern beliebtesten Stellplätze in Griechenland mit direkter Verlinkung zu den jeweiligen Webseiten für detaillierte Informationen und Buchungen. Die Links wurden auf die Richtigkeit der angezeigten Seite überprüft.
| Campingplatz | Region | Besonderheit | Link zur Webseite |
| Simos Camping | Elafonisos, Peloponnes | Liegt direkt am weltberühmten Simos Beach mit seinen Sanddünen. Eigener, gut ausgestatteter Bereich für Wohnmobile. | Simos Camping (öffnet in neuem Tab) |
| Camping Sikia | Pilion, Thessalien | Terrassenförmige Anlage in einem Olivenhain, direkt am Pagasitischen Golf. Bietet Parzellen mit Meerblick. | Camping Sikia (öffnet in neuem Tab) |
| Erodios Camping | Gialova, Peloponnes | Ruhige Lage in der Nähe der Gialova-Feuchtgebiete und des Voidokilia-Strandes. Stellplätze teilweise mit Meerblick und Strom. | Erodios Camping (öffnet in neuem Tab) |
| Gythion Bay Camping | Gytheio, Peloponnes | Großer, schattiger Campingplatz direkt an einem langen Sandstrand in der Mani-Region. Ideal zum Entspannen. | Gythion Bay Camping (öffnet in neuem Tab) |
Diese Route konzentriert sich auf die Halbinsel Peloponnes und bietet eine perfekte Mischung aus antiker Geschichte, beeindruckender Küste und entspanntem Motorhome-Leben.
| Tag | Route (Fokus) | Distanz (ca.) | Highlights & Sehenswürdigkeiten |
| 1 | Ankunft in Patras / Fahrt nach Olympia | 100 km | Anreise, Besuch der antiken Stätten von Olympia, dem Geburtsort der Olympischen Spiele. |
| 2 | Olympia nach Pylos/Gialova | 120 km | Fahrt durch die Landschaft Messiniens. Entspannung am Navarino Golf oder am Voidokilia-Strand (Vorsicht beim Parken). Übernachtung auf dem Camping Erodios. |
| 3 | Pylos nach Mystras (Sparta) | 160 km | Besuch der Burg Pylos. Fahrt ins Landesinnere zur byzantinischen Ruinenstadt Mystras (UNESCO-Weltkulturerbe). |
| 4 | Mystras nach Nafplio | 120 km | Besuch der Festung Palamidi in Nafplio, einer der schönsten Städte Griechenlands. Flanieren in der Altstadt. |
| 5 | Nafplio (Epidauros) | 50 km | Tagesausflug zum antiken Theater von Epidauros, das für seine perfekte Akustik bekannt ist. Entspannung am Strand. |
| 6 | Nafplio zum Kanal von Korinth / Sikia | 150 km | Besuch des Kanals von Korinth. Weiterfahrt zur Entspannung in der Region Pilion (z.B. Camping Sikia). |
| 7 | Sikia nach Patras / Abreise | 300 km | Rückfahrt, abhängig von der Abreisezeit. |
| Gesamtstrecke | ca. 900 km |
Diese Schätzung beinhaltet lokale Kosten, exklusive der An- und Abreise per Fähre oder Flug.
| Gesamtkosten (Geschätzt) | ca. 715 € |
| Kosten pro Tag (im Land) | ca. 102 € |
Frage: Ist Wildcamping in Griechenland erlaubt?
Antwort: Offiziell ist Wildcamping in Griechenland verboten. In der Praxis wird das „tolerierte Freistehen“ außerhalb der Hauptsaison und an abgelegenen Orten oft geduldet, besonders wenn man sich respektvoll verhält und keine Campingmöbel auspackt. Es ist ratsam, offizielle Campingplätze zu nutzen, die modern und günstig sind.
Frage: Welche Mautgebühren muss ich mit dem Wohnmobil beachten?
Antwort: Auf den griechischen Autobahnen werden Mautgebühren erhoben. Die Tarife sind für Wohnmobile in der Regel höher als für Pkw. Die Überquerung der Rio-Andirrio-Brücke ist mit ca. 20 € (je nach Fahrzeuggröße) eine der teuersten Einzelmauten. Die Bezahlung erfolgt meist bar an Mautstellen.
Frage: Wann ist die beste Reisezeit für einen Wohnmobil-Roadtrip?
Antwort: Die beste Reisezeit ist der späte Frühling (Mai bis Mitte Juni) und der frühe Herbst (September bis Oktober). In diesen Monaten sind die Temperaturen angenehm, die Sehenswürdigkeiten weniger überlaufen und die Preise auf den Campingplätzen niedriger. Die Hochsaison (Juli/August) ist sehr heiß und teuer.
Frage: Wie sieht es mit der Entsorgung von Abwasser aus?
Antwort: Viele moderne Campingplätze verfügen über gut ausgestattete Ver- und Entsorgungsstationen (Servicestationen) für Wohnmobile. Es ist wichtig, ausschließlich diese zu nutzen, da die illegale Entsorgung von Grauwasser streng bestraft werden kann und die Umwelt belastet.