Irland, die Grüne Insel, ist mehr als nur ein Reiseziel; es ist eine emotionale Heimkehr zu den Wurzeln der Natur und der Melancholie. Ein Roadtrip mit dem Wohnmobil durch diese verwunschene Landschaft ist eine ständige Begegnung mit dem Unerwarteten: mit urigen Pubs, die Geschichten atmen, mit nebelverhangenen Klippen und der unendlichen Freundlichkeit der Menschen. Es ist eine Reise der Sehnsucht, bei der die Farben der Natur intensiver und die Stille tiefer erscheint.
Der Zauber Irlands beginnt unmittelbar, sobald man das Festland erreicht. Die Luft ist frisch, salzig und riecht nach Torf und feuchtem Moos. Die Straßen sind schmal, oft von hohen Steinmauern und dichten Hecken gesäumt, was das Fahren mit dem Wohnmobil zu einem Abenteuer macht, das Konzentration und Demut erfordert.
Das Herzstück der irischen Wohnmobil-Erfahrung ist der Wild Atlantic Way, eine der längsten Küstenstraßen der Welt. Hier entfaltet sich die wahre, dramatische Schönheit Irlands. Die Cliffs of Moher in der Grafschaft Clare sind ein Ort von überwältigender Erhabenheit. Steht man am Rand dieser gigantischen, senkrecht abfallenden Felsen, fühlt man sich klein und schutzlos, aber zugleich tief verbunden mit den Urkräften des Atlantiks, dessen Wellen donnernd gegen die Basis schlagen. Der Wind pfeift Geschichten von versunkenen Schiffen und alten Legenden.
In Galway pulsiert das Leben mit einer musikalischen Seele. Die Stadt ist ein Sammelsurium aus bunten Häusern, Straßenmusikern und der herzlichen, ungezwungenen Atmosphäre, die typisch für den Westen ist. Ein Besuch in einem der traditionellen Pubs, wo man bei einem Pint Guinness und dem Klang von Fiddle und Bodhrán (irische Trommel) mit Einheimischen ins Gespräch kommt, ist der emotionale Höhepunkt jeder Irlandreise. Hier spürt man die Wärme und den Witz der Iren.
Die Reise führt weiter in die einsamen Weiten von Connemara, einem Landstrich, der von Torfmooren, tiefen Seen und Bergketten geprägt ist. Die Farben hier sind unglaublich: das kräftige Grün der Weiden, das Dunkelbraun des Torfs und das silbrige Glitzern des Wassers. Die Stille ist beinahe hörbar. Besondere Eindrücke hinterlassen die frühchristlichen Ruinen und keltischen Kreuze, die überall in der Landschaft zu finden sind. Orte wie Glendalough in den Wicklow Mountains strahlen eine tiefe spirituelle Ruhe aus und erzählen von einer langen Mönchstradition.
Die Besonderheit Irlands liegt in seiner Unvollkommenheit und seinem wetterbedingten Wechselspiel. Ein Moment strahlender Sonne kann schnell einem dramatischen Regenschauer weichen, was die Landschaft nur noch lebendiger erscheinen lässt. Der Roadtrip mit dem Wohnmobil ist hier keine sterile Durchreise, sondern ein tiefes Eintauchen in eine Kultur, die ihre Geschichte, ihre Musik und ihren Whisky zelebriert. Es ist eine Begegnung mit dem mythischen, echten Europa.
Irland bietet eine gute Mischung aus privaten Campingplätzen und einigen Aires ähnlichen Stellplätzen (oft Motorhome Parks genannt). Wildcamping ist in der Republik Irland in weiten Teilen geduldet, sofern man sich diskret verhält und keine Verbote missachtet, jedoch sind offizielle Plätze sicherer und komfortabler.
| Stellplatz / Campingplatz | Region | Besonderheit | Link zum Stellplatz (öffnet in neuem Tab) |
| O’Halloran’s Caravan Park | Cliffs of Moher / Liscannor | Familiencampingplatz in der Nähe der Cliffs of Moher und des Küstenortes Doolin (Live-Musik). | O’Halloran’s Caravan Park |
| Clifden Caravan & Camping Park | Connemara / Galway | Ideal gelegen, um die wilde Landschaft von Connemara, die Sky Road und Kylemore Abbey zu erkunden. | Clifden Camping Park |
| Camac Valley Caravan & Camping Park | Dublin | Sehr guter Platz zur Erkundung von Dublin, da er eine direkte Busverbindung in die Innenstadt bietet. | Camac Valley Park |
| Hidden Valley Holiday Park | Wicklow Mountains | Wunderschön in den Wicklow Mountains gelegen, perfekt für Wanderungen in Glendalough. | Hidden Valley Holiday Park |
| Wave Crest Caravan Park | Ring of Kerry / Caherdaniel | Direkt am Atlantik mit spektakulärem Blick auf die Bucht; ideal für die Erkundung des Ring of Kerry. | Wave Crest Park |
Dieser Plan konzentriert sich auf die landschaftlichen und kulturellen Höhepunkte des Südwestens und Westens der Republik Irland und ist für 8 Tage ausgelegt.
| Tag | Route / Station | Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten | Entfernung (ca.) |
| Tag 1 | Ankunft/Fähre und County Cork | Ankunft in Irland (z.B. Rosslare). Erste Fahrt in Richtung Südwesten, Cork erkunden. | 180 km |
| Tag 2 | Ring of Kerry (Südteil) | Fahrt auf der berühmten Panoramastraße. Besichtigung von Waterville und Derrynane Beach. | 150 km |
| Tag 3 | Ring of Kerry (Nordteil) nach Dingle | Fortsetzung des Rings, Besuch von Killarney National Park. Fahrt auf die Dingle-Halbinsel. | 130 km |
| Tag 4 | Dingle-Halbinsel | Entdeckung des Slea Head Drive (spektakuläre Küstenstraße). Besuch von Dingle Town (Pubs). | 80 km |
| Tag 5 | Dingle nach Cliffs of Moher (Doolin) | Fähre über die Shannon-Mündung (oder lange Umfahrung). Besuch der beeindruckenden Cliffs of Moher. | 120 km |
| Tag 6 | Burren und Galway | Fahrt durch die karge Karstlandschaft von Burren. Ankunft in Galway City, Besuch der Eyre Square. | 100 km |
| Tag 7 | Connemara National Park | Erkundung der wilden Region Connemara. Besuch der Kylemore Abbey und der Sky Road bei Clifden. | 150 km |
| Tag 8 | Connemara/Galway und Heimreise | Letzte Eindrücke in Galway oder Fahrt zum Hafen/Flughafen für die individuelle Heimreise. | Individuell |
Die Hauptkosten entstehen oft durch die An- und Abreise per Fähre, sowie die generell hohen Lebenshaltungskosten in Irland.
| Kostenkategorie | Geschätzte Kosten (8 Tage) | Hinweise |
| Fähre (Hin & Zurück) | ca. 300 – 600 € | Stark schwankend je nach Abfahrtsort (z.B. Cherbourg/Roscoff oder Großbritannien) und Saison. |
| Stellplätze/Camping | ca. 200 – 320 € | 8 Nächte à 25-40 €. Oftmals höhere Preise als in Südeuropa. |
| Diesel/Benzin | ca. 200 – 350 € | Basierend auf ca. 1100 km Fahrt. Kraftstoffpreise sind tendenziell höher als in Deutschland. |
| Mautgebühren | ca. 10 – 30 € | Nur auf einigen Autobahnabschnitten (z.B. um Dublin). Wird oft elektronisch erfasst. |
| Verpflegung/Essen gehen | ca. 400 – 650 € | Pub-Besuche und traditionelles Essen sind wichtig. Alkohol ist hoch besteuert. |
| Sehenswürdigkeiten/Parken | ca. 80 – 150 € | Eintritte (z.B. Cliffs of Moher, historische Stätten) und Parken sind notwendig. |
| Gesamtkosten (exkl. Fahrzeugmiete) | ca. 1.190 – 2.050 € | Für zwei Personen, stark abhängig von den Fährkosten und dem Umfang der Pub-Besuche. |
Welche Art von Führerschein benötige ich für das Fahren eines Wohnmobils in Irland? Für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ist der normale europäische Führerschein der Klasse B ausreichend.
Sind die Straßen in Irland für große Wohnmobile geeignet? Die Hauptverkehrsstraßen sind gut befahrbar, aber viele Küstenstraßen, insbesondere auf den Halbinseln wie dem Ring of Kerry oder Slea Head Drive, sind extrem eng (Single-Track Roads). Hier ist Vorsicht und Rücksichtnahme geboten; Ausweichmanöver sind oft erforderlich.
Wie ist die Regelung bezüglich Wildcamping und Übernachten im Wohnmobil? Wildcamping ist in der Republik Irland nicht explizit verboten, aber auch nicht offiziell erlaubt. Es wird toleriert, wenn man diskret ist, keine Spuren hinterlässt und private Grundstücke meidet. An der Westküste ist die Nutzung offizieller Campingplätze aufgrund der Beliebtheit ratsam.
Welche Währung wird in Irland verwendet? In der Republik Irland wird mit dem Euro (€) bezahlt. In Nordirland (das zum Vereinigten Königreich gehört) wird das Britische Pfund (£) verwendet.
Muss ich in Irland Maut bezahlen? Ja, auf einigen Autobahnabschnitten (Autobahnen M4, M7, M8) und Tunneln (Dublin Port Tunnel) wird Maut erhoben. Die M50-Autobahn um Dublin ist ein elektronisches Mautsystem ohne Schranken (eToll). Achten Sie darauf, die Gebühr online oder in Partner-Shops fristgerecht zu bezahlen, um Bußgelder zu vermeiden.