Albanien: Ein Roadtrip mit dem Wohnmobil – Die Seele des Balkans erleben
Dieser Roadtrip mit dem Wohnmobil durch Albanien wird zu einer tief emotionalen Reise, die alle Sinne berührt und das Herz nachhaltig prägt. Es ist die Begegnung mit einem Land, das sich nach langer Isolation zaghaft öffnet und dabei eine unverfälschte Authentizität bewahrt hat, die in Europa selten geworden ist. Die Eindrücke sind ein kontrastreiches Mosaik aus archaischer Schönheit und überraschend modernem Aufbruch, das eine Welle von Gefühlen – von tiefer Bewunderung bis zu sanfter Melancholie – in einem auslöst.
Schon die Ankunft in den Albanischen Alpen (oft als die „Verfluchten Berge“ bezeichnet) im Norden, etwa rund um das Valbona-Tal und Theth, ist ein überwältigendes Erlebnis. Die Berge thronen majestätisch und scheinen eine zeitlose Stille auszustrahlen. Die engen, gewundenen Straßen hinauf mit dem Wohnmobil fordern Respekt, doch die Belohnung ist ein Gefühl der grenzenlosen Freiheit inmitten schroffer, unberührter Natur. Die Gastfreundschaft in den Bergdörfern ist rührend; man wird oft mit offenen Armen und einem Glas Raki empfangen. Man spürt hier noch die alten Traditionen, das Kanun (traditionelles Gewohnheitsrecht), dessen Echo in der Luft liegt und eine tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihrem Land zeigt.
Südlich davon entfaltet sich das kulturelle Erbe. Berat, die „Stadt der tausend Fenster“, verzaubert mit ihrer osmanischen Architektur, wo die weißen Fassaden der Häuser dicht gedrängt an steilen Hängen kleben. Der Blick von der Burg auf die Stadt und den Fluss Osum weckt ein Gefühl von historischer Ehrfurcht. Wenig später in Gjirokastra, der steinernen Stadt, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die massiven Steinplatten der Gassen, die imposante Burg und die festungsartigen Häuser zeugen von der Widerstandsfähigkeit und dem Stolz der Albaner. Diese UNESCO-Welterbestätten sind Seelenlandschaften, die von Jahrhunderten der Geschichte flüstern.
Der Übergang zur Albanischen Riviera ist ein Schock der Farben. Plötzlich öffnet sich das Land zum türkisfarbenen Wasser des Ionischen Meeres. Der Llogara-Pass ist ein atemberaubender Höhepunkt, der einen schwindelerregenden Blick auf die Küste bietet und ein Gefühl von unbändiger Lebensfreude auslöst. Die Strände von Dhermi, Jala oder Ksamil versprechen Entspannung und pure Schönheit. Hier, wo der Berg direkt ins Meer fällt, fühlt man sich klein und verbunden mit der Kraft der Natur. Besonders die archäologische Stätte Butrint – eine Mischung aus griechischen, römischen und byzantinischen Ruinen in einer Lagunenlandschaft – ist ein Ort der stillen Kontemplation, an dem die Zivilisationen wie Schichten übereinander liegen.
Eine besondere Eigenheit, die man ständig erlebt, sind die überall vorhandenen Bunker. Diese Relikte der kommunistischen Ära unter Enver Hoxha (über 750.000 Stück) sind ein symbolischer Kontrast zur heutigen Offenheit und erinnern an eine dunkle, paranoide Vergangenheit. Das Fahren erfordert eine defensive Gelassenheit, denn die Fahrweise ist oft improvisiert und die Straßenqualität kann überraschen. Doch gerade diese Unvollkommenheit trägt zum Charme bei. Die Menschlichkeit und der einfache, direkte Kontakt mit den Einheimischen – ob beim Kauf von frischem Gemüse am Straßenrand oder beim Halt auf einem kleinen, familiären Campingplatz – machen die Reise so tiefgreifend und unvergesslich. Albanien ist eine Reise für diejenigen, die nicht nur Sehenswürdigkeiten abhaken, sondern echte Begegnungen suchen und die Seele des Balkans spüren möchten.
| Stellplatz | Lage | Besonderheit | Link zum Stellplatz |
| Camping Legjenda | Shkodër (Nord) | Nahe der Rozafa-Burg, Pool, gutes Restaurant, Stadtnähe. | Camping Legjenda |
| Mali Camping Kruja | Kruja (Mitte) | Ruhe unter Olivenbäumen, Pool, familiär geführt, Nähe zur historischen Burg. | Mali Camping Kruja |
| River Side Camping | Berat (Mitte) | Ruhig, direkt am Fluss Osum, ideal für die Besichtigung der Altstadt Berat. | River Side Camping Berat |
| Camping Pa Emer | Karpen, bei Durrës (Küste) | Direkt am Sandstrand, schattige Plätze unter Pinien, sehr entspannte Atmosphäre. | Kamping Pa Emer |
| Camping Kranea | Himarë (Riviera) | Direkt am Meer, Kiesstrand, traumhafter Blick auf die Küste, günstig. | [verdächtiger Link entfernt] |
| Camping Gjirokastra | Gjirokastra (Süd) | Schattige Stellplätze, gute Basis zur Erkundung der steinernen Stadt. | Camping Gjirokastra |
(Die Links öffnen sich in einem neuen Tab und führen zu den jeweiligen offiziellen Websites oder, falls nicht vorhanden, zu einer zuverlässigen Informationsquelle wie der Google-Maps-Seite des Platzes.)
Dieser Routenvorschlag konzentriert sich auf die Höhepunkte von der Mitte bis in den Süden Albaniens, die für eine 7-tägige Reise mit dem Wohnmobil gut machbar sind.
| Tag | Route/Ziel | Highlights & Aktivitäten |
| Tag 1 | Ankunft Shkodër (Nord) | Besichtigung der Rozafa-Burg, erste Eindrücke der albanischen Gastfreundschaft. |
| Tag 2 | Shkodër → Kruja → Tirana | Fahrt über Kruja (Burg & Basar), optional: Besuch des Bunk’Art 1 oder 2 in Tirana (kultureller Kontrast). |
| Tag 3 | Tirana → Berat | Weiterfahrt nach Berat (UNESCO), Besichtigung der Zitadelle und der „Tausend Fenster“. |
| Tag 4 | Berat → Gjirokastra | Fahrt in die steinerne Stadt Gjirokastra (UNESCO), Erkundung der Altstadt und Burg. |
| Tag 5 | Gjirokastra → Ksamil/Butrint | Besuch der Karstquelle Syri i Kaltër (Blue Eye), Weiterfahrt zur antiken Stadt Butrint und Übernachtung an der Küste. |
| Tag 6 | Ksamil → Himarë/Dhermi | Fahrt entlang der Albanischen Riviera, Stopps an Traumstränden, Sonnenuntergang am Meer. |
| Tag 7 | Himarë → Vlorë (oder Abreise) | Überquerung des spektakulären Llogara-Passes, Fahrt nach Vlorë. |
Die Kosten in Albanien sind im Vergleich zu Westeuropa sehr günstig, besonders wenn man lokale Märkte nutzt und gelegentlich freisteht (Wildcampen wird oft toleriert, ist aber offiziell nicht erlaubt, daher ist die Nutzung von Campingplätzen ratsam).
| Kostenpunkt | Geschätzte Kosten pro Tag (2 Pers.) | Gesamtkosten (7 Tage) |
| Campingplatz/Stellplatz | 15 € – 25 € | 105 € – 175 € |
| Verpflegung | 30 € – 50 € (Mischung aus Restaurant & Selbstversorgung) | 210 € – 350 € |
| Treibstoff/Maut | 20 € – 30 € (basierend auf ca. 100-150 km/Tag, Diesel ist teurer) | 140 € – 210 € |
| Aktivitäten/Eintritte | 5 € – 15 € (z.B. Butrint, Blue Eye, Bunk’Art) | 35 € – 105 € |
| Puffer | 10 € | 70 € |
| GESAMTKONSTEN (7 Tage) | ~ 80 € – 130 € | ~ 560 € – 910 € |
Frage: Ist Wildcampen in Albanien erlaubt?
Antwort: Wildcampen wird in Albanien oft toleriert, ist aber offiziell nicht erlaubt. Außerhalb der stark touristischen Zonen und in Absprache mit den Einheimischen ist es meist möglich, einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden. Entlang der Küste und in Nationalparks sollte man jedoch offizielle Camping- oder Stellplätze nutzen, um Probleme zu vermeiden.
Frage: Welche Währung wird in Albanien verwendet und kann ich mit Euro bezahlen?
Antwort: Die offizielle Währung ist der Albanische Lek (ALL). Es wird empfohlen, in Lek zu bezahlen, da der Wechselkurs bei Bezahlung mit Euro oft ungünstig ist. Euro wird in touristischen Gebieten und bei größeren Anschaffungen häufig akzeptiert. Geldautomaten (ATMs) sind in größeren Städten verfügbar, es fallen jedoch oft Gebühren an.
Frage: Wie ist die Straßenqualität für Wohnmobile?
Antwort: Die Hauptstraßen und Autobahnen sind größtenteils gut ausgebaut (Achtung: Schlaglöcher können vorkommen). Je weiter man ins Landesinnere oder in die Bergregionen vordringt (z.B. nach Theth), desto schlechter kann die Straßenqualität werden, oft mit unbefestigten oder sehr engen Abschnitten. Eine defensive Fahrweise ist immer ratsam.
Frage: Muss ich in Albanien Maut bezahlen?
Antwort: Grundsätzlich sind die Straßen in Albanien mautfrei. Die einzige nennenswerte Ausnahme ist der Kalimash-Tunnel auf der A1 (Autobahn Tirana-Kosovo), für den eine Mautgebühr erhoben wird.
Frage: Wie sicher ist Albanien für Touristen und Wohnmobilfahrer?
Antwort: Albanien gilt als ein sehr sicheres Reiseland mit einer sehr geringen Kriminalitätsrate gegenüber Touristen. Die Menschen sind äußerst gastfreundlich und hilfsbereit. Wie überall sollte man jedoch die üblichen Vorsichtsmaßnahmen treffen, insbesondere in größeren Städten oder an sehr belebten Plätzen.